irgendwie musste die Platte ja rein |
Neben dem gesundheitlichen Aspekt gibt es auch einen finanziellen. 8 Visa, von denen ich nur eines gebraucht habe, neben dem Hin- nun auch noch den teureren Rück-Transport vom Moped, diverse Ausgaben für den Transport und den Rückflug, das alles ist zwar ärgerlich, aber zu verschmerzen, zumal der ADAC - so hoffe ich - zumindest die Flüge zurück nach Deutschland bezahlt, war ich doch bei ihm krankenversichert. Das Moped ist bis auf die Spiegel und das GPS ganz geblieben, so wenigstens habe ich es in Erinnerung.
Schlechter fällt die Bilanz aus psychischer Sicht aus. Fast 1 Jahr Vorbereitung war für die Katz, mein Zutrauen in das Moped und meine Fahrkünste für zukünftige Reisen ist gegen Null gesunken.Und in Hartmut's Blog konnte ich jeden zweiten Tag nachlesen, was ich denn nun versäumt hatte. Zudem ist ein großer Traum plötzlich ausgeträumt, und es ist mir in der Zwischenzeit noch nicht gelungen, dafür einen Ersatz zu finden. Passend dazu der Song von Pink Floyd im YouTube-Fenster.
Tröstlich finde ich den Gedanken, dass im Grunde diese Reise nicht geeignet war, wirklich tiefer in eines der fremden Länder einzusteigen. Es ging hauptsächlich darum, von A nach B zu kommen, es gemacht zu haben, anzukommen, aber es gab keine Zeit zum Verweilen, zum Kennenlernen der Einheimischen, für Umwege oder Zufallsbekanntschaften außerhalb der Traveller-Gemeinde. Deshalb waren auch die andern Reisenden das Interessanteste. Hartmut in seinem Blog: "Aber der Gag ist ja, dass wir Leute wie Resi hier am laufenden Band treffen, und das ist es, warum wir das alles machen und gut finden und irgendwie auch nie allein sind... ".
Sicher wäre ich genauso stolz und zufrieden gewesen wie Hartmut, auch wenn ich nur einen Teil seiner Reise mitgemacht hätte, aber ich glaube, dass ich mir so manches Land gerne später noch ein zweites Mal mit mehr Muße und Zeit hätte ansehen wollen. Das versöhnt mich auch ein wenig, weil ich nicht das Gefühl habe, wirklich alles verpasst zu haben.
Das Reisen wird weiter ein wichtiger Lebensinhalt bleiben, aber in welcher Form, das weiß ich nicht. Die letzten 3 Reisen mit dem Motorrad brachten mich nur einmal ans Ziel, vielleicht ist das einfach nicht die für mich geeignete Art des Reisens. Ein Geländewagen mit Reiseausstattung würde mir schon gefallen, aber was mache ich mit dem , wenn ich nicht unterwegs bin? Reisen mit dem Fahrrad oder ganz wie früher mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln, das könnte auch etwas für mich sein. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Von meiner kompletten Photoausrüstung habe ich mich schon mal getrennt. Fast 10 kg Gewicht für etwas bessere Qualität, das muss nicht sein. Und das Gewicht wiegt auf dem Motorrad doppelt so viel, mit dem Rucksack kann man so eine Ausrüstung überhaupt nicht mehr schleppen. Vor der nächsten Reise hole ich mir eine kleine Kamera für die Hosentasche mit großem Zoombereich, die tut es auch. Mein Chef legt Wert darauf, dass ich den Urlaub noch dieses Jahr mache. Im November habe ich Zeit dafür, nur noch keine Ideen. Äthiopien, mit dem Rad nach Sizilien, Thailand ? Es wird sicher davon abhängen, wie sich mein Schwindelgefühl entwickelt. Am kommenden Sonntag wäre ich normalerweise nach Hause gekommen, schade, es sollte nicht sein. Nach 5 Wochen schaue ich aber jetzt schon wieder nach vorne und freue mich auf meine nächste Reise.